Ich liebe Dich“:

Zitate aus der deutschen Literatur


Ich liebe Dich

Ich liebe Dich. Ich liebe deine hellblauen seidenen Socken. Ich liebe deine zarten weissen Battistkleidchen. Ich liebe deine seidenen Gürtel mit den langen wunderbaren Schleifen. Ich liebe Dich.
Ich liebe deine drei von Dir geliebten Puppen, Mildred, Baby und Dorothy, welche Du an dein Herz drückst und zu welchen Du sagst: »Ihr macht mir viel Kummer, meine Lieben, wisst Ihr das?! Immer gleich verdrückt und schiefe Hüte – – –!«
Ich liebe Dich. Ich liebe den Duft deines Zimmers, deines Kleiderschrankes, deines Bettes. So duften die Rinden der Bäume im Vorfrühling, wenn noch kein Laub ist und alle Kraft im Baume drinnen liegt. Ich liebe Dich.
Ich liebe Dich, wenn Du gestraft wirst und Du eine Thräne wirst, wie Daphne ein Baum.
Die Grossen weinen. Aber die Kleinen werden Thränen.
Ich liebe Dich. Noch lehnst Du lächelnd an dem Thor des Lebens. Ich liebe Dich.
Weltenweisheit hast Du – – – da Du noch nichts weisst.
Pallas Athene Du! Unbeirrten Auges thronst Du auf dem weissen Throne deiner Kindlichkeiten! Ich liebe Dich.
Ah, melde mir die Nacht, in der die grausame verzerrungsfreudige Natur zum Weib Dich macht!
Dann will ich Abschied nehmen – – – von meiner Liebe.
Altenberg: Wie ich es sehe.


Es gibt keine sexuellen Unentrinnbarkeiten. Es gibt nur seelische Unentrinnbarkeiten für den Kulturmenschen.
»Ich liebe dich«, und dessen physiologische Konsequenzen! »Würdest du sie aber auch lieben, wenn sie unbenützbar wäre?!?« »Ganz ebenso!«
Altenberg: Pròdromos.


Ich liebe Dich und glühe mich Dir an,
Vor Deinen Füßen lieg ich, sieh mich an,
Ein Knabe bin ich, küsse mich zum Mann!

Nein, bin kein Knabe! Denn ich weiß durch Dich,
Was Liebe ist, Dein Blick erweckte mich,
Drum sing ich Dank Dir heut und ewiglich!
Bierbaum: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive.


Ja, gegen dich selber will ich um dich kämpfen. Ich liebe dich unaussprechlich, bleibe bei mir, wie ich nicht mehr von dir fort kann!
Eichendorff: Ahnung und Gegenwart.


Sie flüsterte: »Jung-Musgrave,
Ich liebe dich seit lang!«
»So tat ich, liebe Lady,
Nur war mein Wort zu bang.«
Fontane: Gedichte. Ausgabe 1898.


»Ich liebte dich im Leben,
Ich liebe dich im Tod –
Deine Lippen, könnt' ich sie küssen,
Bis daß sie wieder rot!«
Fontane: Gedichte. Ausgabe 1898.


Ich liebe dich ja... wie heißt es doch, wenn man einen Zweig abbricht und die Blätter abreißt? Von Herzen, mit Schmerzen, über alle Maßen.
Fontane: Effi Briest.


»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
Goethe: Erlkönig


»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
Goethe: Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827.


Schenke

Nennen dich den großen Dichter,
Wenn dich auf dem Markte zeigest;
Gerne hör ich, wenn du singest,
Und ich horche, wenn du schweigest.

Doch ich liebe dich noch lieber,
Wenn du küssest zum Erinnern;
Denn die Worte gehn vorüber,
Und der Kuß, der bleibt im Innern.

Reim auf Reim will was bedeuten;
Besser ist es, viel zu denken.
Singe du den andern Leuten,
Und verstumme mit dem Schenken.
Goethe: West-östlicher Divan.


Die drei Worte, inhaltschwer, sie gehen von Munde zu Munde – heißen doch wohl nur: Ich liebe dich!
Ich liebe dich! Himmlischer Weihegruß reiner Seelen! Glockenaccord der Andacht und Harfenton der reinsten Anbetung! Laß ihn aus deinem Herzen klingen, wo er würdig widerklingt.
Gutzkow: Die Ritter vom Geiste.


Holde, die ich meine,
Niedliche und kleine,
Ich liebe dich, und ohne dich
Wird mir der Abend weinerlich.
Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes.


Wenn ich mich lehn an deine Brust,
Kommt's über mich wie Himmelslust;
Doch wenn du sprichst: »Ich liebe dich!«,
So muß ich weinen bitterlich.
Heine: Buch der Lieder.


Erklärung

Herangedämmert kam der Abend,
Wilder toste die Flut,
Und ich saß am Strand, und schaute zu
Dem weißen Tanz der Wellen,
Und meine Brust schwoll auf wie das Meer,
Und sehnend ergriff mich ein tiefes Heimweh
Nach dir, du holdes Bild,
Das überall mich umschwebt,
Und überall mich ruft,
Überall, überall,
Im Sausen des Windes, im Brausen des Meers,
Und im Seufzen der eigenen Brust.

Mit leichtem Rohr schrieb ich in den Sand:
»Agnes, ich liebe dich!«
Doch böse Wellen ergossen sich
Über das süße Bekenntnis,
Und löschten es aus.

Zerbrechliches Rohr, zerstiebender Sand,
Zerfließende Wellen, euch trau ich nicht mehr!
Der Himmel wird dunkler, mein Herz wird wilder,
Und mit starker Hand, aus Norwegs Wäldern,
Reiß ich die höchste Tanne,
Und tauche sie ein
In des Ätnas glühenden Schlund, und mit solcher
Feuergetränkten Riesenfeder
Schreib ich an die dunkle Himmelsdecke:
»Agnes, ich liebe dich!«

Jedwede Nacht lodert alsdann
Dort oben die ewige Flammenschrift,
Und alle nachwachsende Enkelgeschlechter
Lesen jauchzend die Himmelsworte:
»Agnes, ich liebe dich!«
Heine: Buch der Lieder.


Nimmer glaub ich, junge Schöne,
Was die spröde Lippe spricht;
Solche große schwarze Augen,
Solche hat die Tugend nicht.

Diese braungestreifte Lüge,
Streif sie ab; ich liebe dich.
Laß dein weißes Herz mich küssen –
Weißes Herz, verstehst du mich?
Heine: Neue Gedichte.


An des Baches stillen Weiden
Sang Tiren mit nassem Blick,
Klagte Phyllis seine Leiden,
Seiner Liebe trübe Freuden,
Aber Phyllis sang zurück:
»Schäfer, ich versteh dich nicht!
Schäfer, ach ich glaub' es nicht.«

Liebe sang er, nur die Liebe,
Keinen Lohn begehr' ich mehr,
Wenn mir auch dein Blick nicht bliebe –
Wenn dein Herz mich von sich triebe –
Immer lieb' ich dich so sehr!
»Schäfer, ich versteh dich nicht,
Schäfer, ach ich glaub' es nicht.«

Ohne dich ist mir kein Leben,
Ohne dich das Leben Tod;
Und doch würd' ich hin es geben,
Siebenmal dahin es geben,
Schäferin, auf dein Gebot –
»Schäfer, ich versteh dich nicht,
Schäfer, ach ich glaub' es nicht.«

Seh ich dich nicht, welche Leiden,
Seh ich dich, wie neue Pein!
Immer such ich deine Weiden;
Und doch such ich sie zu meiden,
Kann nicht nah, nicht von dir seyn.
»Schäfer, ich verstehe dich,
Schäfer, ach ich liebe dich.«
Herder: Volkslieder.


›Ach, ich liebe dich so sehr‹, schluchzte ich, heiße Tränen, die das Mädchen vergoß, fielen brennend auf meine Wangen. ›Ich bin dir so herzensgut, du lieber Knabe‹, rief das Mädchen, indem sie den letzten Kuß mir auf meine Lippen drückte.
Hoffmann: Die Serapionsbrüder.


Doch ob auch Dampf und Kohlendunst
Die Züge dieser Schrift verwaschen;
Kein flüchtig Glück will ich erhaschen,
Ich liebe dich, nicht deine Gunst!
Holz: Buch der Zeit.


O meine Linda! Ich bin dir wieder näher, aber die Ferne zwischen uns wird mir hier in der Stille so weit! O Linda, ich liebe dich mit Schmerzen, in der Nähe, in der Ferne – o mit welchen verlör' ich dich erst? – Warum bin ich denn deiner Liebe so gewiß? Oder so ungewiß? Leise spricht dein Herz zu mir. Leise Musik und Liebe ist einer entfernten gleich, – und die ferne auch wieder der leisen.
Jean Paul: Titan.


»Nenne mich« (sagt' er) »lieber bei deinem Namen, wie die Liebenden auf Otaheiti die Namen tauschen. – Vielleicht hab' ich auch etwas getrunken – aber ich bereue ja das Gestern – ich liebe dich ja neu. Ach, du, liebst du denn auch mein Innres, Linda?«
»Süßer Jüngling, kann ich es denn jetzt nicht ewig lieben? – Ich bleibe ja bei dir und du bei mir.«
»Ach du kennst mich nicht. Wenn weiß es denn der Mensch, daß gerade er, gerade dieses Ich gemeinet und geliebet werde? Nur Gestalten werden umfasset, nur Hüllen umarmt, wer drückt denn ein Ich ans Ich? – Gott etwa.« –
»Und ich dich« – sagte Linda.
»O Linda, liebst du mich fort in meinem Grabe, wenn die Spreu des Lebens verflogen ist – liebst du mich fort in meiner Hölle, wenn ich dich aus Liebe gegen dich belogen habe? – Ist denn Liebe die Entschuldigung der Liebe?«
»Ich liebe dich fort, wenn du mich liebst. Bist du die Giftblume, so bin ich die Biene und sterbe in dem süßen Kelch.«
Jean Paul: Titan.


Der arme Kaspar

Ich geh – wohin?
Ich kam – woher?
Bin aussen und inn,
Bin voll und leer.
Geboren – wo?
Erkoren – wann?
Ich schlief im Stroh
Bei Weib und Mann.
Ich liebe dich,
Und liebst du mich?
Ich trübe dich,
Betrübst du mich?
Ich steh und fall,
Ich werde sein.
Ich bin ein All
Und bin allein.
Ich war. Ich bin.
Viel leicht. Viel schwer.
Ich geh – wohin?
Ich kam – woher?
Klabund: Das heiße Herz.


Sanft im Traume des Schlafs, sanfter im wachenden,
Daß ich, wenn sie vor mir eilend vorüberschlüpft,
Stamml', und schweig', und beginne:
Warum eilst du? ich liebe dich!
Klopstock: Ausgewählte Oden und Elegien.


Oh Vogel Albatross!
Zur Höhe treibt's mit ew'gem Triebe mich.
Ich dachte dein: da floss
Mir Thrän' um Thräne, - ja, ich liebe dich!
Nietzsche: Liebeserklärung


Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz,
an dem wir reiften, da wir mit ihm rangen;
du großes Heimweh, das wir nicht bezwangen,
du Wald, aus dem wir nie hinausgegangen,
du Lied, das wir mit jedem Schweigen sangen,
du dunkles Netz,
darin sich flüchtend die Gefühle fangen.
Rilke: Das Stundenbuch.


Das süße Wort: Ich liebe dich!
Sprach aus dem holden Augenpaare.
So führt ich sie zum Traualtare,
O wer war glücklicher als ich!
Schiller: Gedichte 1776-1788.


Ich liebe dich. Wärst du die ärmste Hirtin,
Ich als der größte Fürst der Welt geboren,
Zu deinem Stand würd ich heruntersteigen,
Mein Diadem zu deinen Füßen legen.
Schiller: Maria Stuart.


Ich habe meine Liebe zu Dir lange, lange Jahre – denn ich liebe Dich, seitdem ich denken kann, seitdem ich weiß, daß Nachtigallengesang und Sonnenschein und Wogenrauschen köstlich sind – tief versteckt im Herzen getragen.
Spielhagen: Problematische Naturen. Erste Abteilung.


»O Ronald, ich liebe dich ja, ich kann mir nicht helfen, und hättest du tausend Fehler, ich liebte dich doch – ich lieb dich unermeßlich, mehr als Vater und Geschwister, mehr als mich selbst und alles, mehr als ich es begreifen kann...«
Stifter: Studien.


Und ich liebe dich grenzenlos, weil du bist, wie du bist.
Stifter: Nachkommenschaften.


Ich liebe dich noch mehr. Wir werden unsere Herzen verbinden, sie werden etwas vollführen, und klein und niedrig und unerheblich wird es nicht sein.«
Stifter: Nachkommenschaften.

Ich liebe dich

Ich liebe dich, ich treibe Kinderpossen,
Du lächelst nur, was dir so reizend läßt;
Ist denn das Märchenreich, das uns umschlossen,
Der Kindheit letzter, wunderbarer Rest?
Storm: Gedichte

Dem Himmel hab ich oft geklaget
In langen Nächten bitterlich;
Und habe nie vor ihr gewaget
Das eine Wort: ich liebe dich!
Uhland: Gedichte. Ausgabe letzter Hand.


Das Lüftchen mit der Rose spielt,
Es fragt nicht: hast mich lieb?
Das Röschen sich am Taue kühlt,
Es sagt nicht lange: gib!
Ich liebe sie, sie liebet mich,
Doch keines sagt: ich liebe dich!
Uhland: Gedichte. Ausgabe letzter Hand.


Ich liebe dich wie mein Leben,
Ich liebe dich alsosehr;
Ich möcht einen Ring dir geben
Von Golde und Steinen schwer.

Ich möcht alle Blumen pflücken
Auf schimmernden Bergeshöhn,
Deine liebe Stirne zu schmücken
Und deine Locken schön.

Ich möcht alle Vögel bringen
Aus Wiese, aus Berg und Wald:
Die sollten mir klingen und singen
Von deiner schönen Gestalt!
Weerth: Ausgewählte Gedichte.



Dich lieb ich, und ach, kann es ändern nicht,
Ich liebe dich um dein schön Gesicht,
Ich liebe dich um deine zarten Brüste
Und weil ich dich dreimal küßte, küßte!
Weerth: Ausgewählte Gedichte.


Schönstes Blümchen auf der Weide!
Mein Entzücken, meine Freude!
Richt auf mich die Äuglein beide;
Siehe, was ich Armer leide;
Eh ich tot von hinnen scheide,
Rette, Täubchen, rette mich!
Schönstes Blümchen auf der Weide,
Himmelskind, ich liebe dich.
Wezel: Kakerlak oder die Geschichte eines Rosenkreuzers.

 

"Liebe ist ...": Was die Literatur über die Liebe sagt

Home: Meine e-books kostenlos, Bücher

Das Erlebnis der Liebe in Nahtoderfahrungen

Erläuterungen zu Nahtod-Erfahrungen

 .

Meine neue Website über Nachtodkontakte

.